Komornik - Der Gerichtsvollzieher (poln.) / Komornik

Innerhalb von 48 Stunden vollziehen sich Aufstieg und Fall eines erfolgreichen "Yuppies" unter den Gerichtsvollziehern einer polnischen Provinzstadt. Lucek Bohme ist dort für Pfändungen zuständig. Wenn verschuldete Firmen, Institutionen oder Privatpersonen ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen können, ist Bohme sofort zur Stelle, um zu beschlagnahmen, was noch einigen Wert verspricht. Dabei ist er im Umgang mit seinen Opfern immer lässig und arrogant, unabhängig davon, welchen gesellschaftlichen Status sie haben. Seine Tätigkeit gibt ihm das Gefühl von Macht, und allmählich nimmt sein Selbstbewusstsein beunruhigende Ausmaße an. Eines Tages will er bei einer Familie, die mit Zahlungen im Rückstand ist, ein Musikinstrument beschlagnehmen. Diese Situation hat Vorkommnisse zur Folge, die nicht ohne Wirkung auf Lucek Bohmes innere Verfassung bleiben. Zum ersten Mal beginnt er über seine Arbeit nachzudenken und seine offensichtlichen Verfehlungen wiedergutzumachen. Mit diesem erfolgreichen Film, der 2005 Polens Oscar-Kandidat in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film wurde, schuf Regisseur Feliks Falk ("Wodzirej", "Bohater roku", "Byl jazz") eine gelungene und überraschende polnische Variante der Dickens'schen "Weihnachtsgeschichte".