Der 18-jährige Wellington wird aus der Jugendstrafanstalt entlassen. Seine Eltern sind während der zweijährigen Haftzeit weggezogen und haben ihm keinen Kontakt hinterlassen. Wellington muss sich alleine auf den Straßen São Paulos durchschlagen. In einem Pornokino lernt er den 42-jährigen Sexworker Ronaldo kennen. Der erfahrene Escort nimmt den jungen Mann unter seine Fittiche und zeigt ihm das Rotlichtmilieu, in dem auch Wellington unter dem Namen „Baby“ zu arbeiten beginnt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ambivalente Beziehung, die von Nähe und Fürsorge, aber auch von Abhängigkeiten und latenten Gefahren geprägt ist. In der Tradition von komplexen Szenefilmen wie „My Private Idaho“ und „Sauvage“ erzählt Regisseur Marcelo Caetano in „Baby“ die authentische und mitreißende Geschichte eines queeren Erwachsenwerdens im Sexworkermilieu. Er nähert sich den Figuren und Schauplätzen seines Films ohne Vorurteile und mit großer Empathie an und feiert die Solidarität zwischen den sexuellen Außenseitern, ohne die Schattenseiten des Milieus zu kaschieren. Für die Darstellung des Ronaldo wurde Ricardo Teodoro bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Rising Star Award der Louis Roederer Foundation ausgezeichnet. Mutiges und sexy queeres Kino aus Brasilien!
English:
18-year-old Wellington is released from juvenile detention centre. His parents have moved away during his two-year sentence and have left him no contact. Wellington has to fend for himself on the streets of São Paulo. He meets the 42-year-old sex worker Ronaldo in a porn cinema. The experienced escort takes the young man under his wing and shows him the red-light district, where Wellington also begins to work under the name ‘Baby’. An ambivalent relationship develops between the two, characterised by closeness and care, but also by dependencies and latent dangers.