Darmstädter Jazzforum: Ornette - Made in America + Sun Ra - A Joyful Noise

Ornette: Made in America (Shirley Clarke, 1985, 77 Minuten) Auf der einen Seite zeichnet die für das unabhängige Kino der USA entscheidende Filmemacherin Shirley Clarke in diesem Film den Werdegang der Free-Jazz-Ikone Ornette Coleman rund um dessen Stück «Skies of America» nach. Andererseits findet sie in ihrem rasanten Schnitt und den nebeneinander aufleuchtenden Bildern eine filmische Entsprechung für dessen Musik. «Was auch immer die Idee ist, es wird nie etwas sein, was du einer anderen Person so erklären kannst, dass sie es genau versteht … also spiel einfach die Musik», sagte Coleman einst und Clarke drehte so ihren Film, in dem unter anderen die Mondlandung, William S. Burroughs, Yoko Ono, Don Cherry sowie einige der ersten musikvideoartigen Clips eine Rolle spielen. Sun Ra: A Joyful Noise (Robert Mugge, 1980) Sun Ra erzählt von Galaxien und dem alten Ägypten und wenn er und seine Band musizieren, bekommt man den Eindruck, die spirituellen, intellektuellen, musikalischen und filmischen Formen erzeugen eine gemeinsame Sphäre, die im Kino nie so gut festgehalten wurde wie in diesem Werk. Robert Mugge filmte den über sechzigjährigen Sun Ra und die Arkestra-Band über zwei Jahre rund um deren Lebensmittelpunkt in Philadelphia. Er zeigt die Musiker bei Proben, Auftritten und Diskussionen. Dabei nähert er sich mit einer bemerkenswerten Demut, die es schafft, den Künstler greifbar zu machen und noch einmal dessen Diktum wahr werden zu lassen: «The music is the image is the music is the image / The sound image.»